27.03.2014

Verstecken hilft nicht
Lücken und abgebrochene Enden im Lebenslauf
Schon unter Doktoranden finden sich einige, deren Lebensläufe nicht ganz geradlinig sind. Da gibt es Phasen der Orientierung nach dem Abitur, in denen nicht gleich klar ist, wie es weitergehen soll. Da wird ein Studium begonnen aber nach wenigen Semestern abgebrochen und ein anderes begonnen. Eine dritte Fallgruppe betrifft Menschen, die nach dem Master mit einem Promotionsprojekt starten, dies aber nach 1-2 Jahren abbrechen und ein anderes beginnen. In aller Regel lassen sich im Gespräch ganz plausible Gründe für diese Entscheidungen finden. Fraglich ist nur, wie man sie im Lebenslauf so darstellt, dass sie einerseits nicht verheimlicht andererseits aber auch nicht zu einem alles andere dominierenden Makel werden, der Kandidaten frühzeitig aus dem Rennen wirft. Lücken sollten grundsätzlich erläutert werden. Liegen zwischen zwei Abschnitten mehrere Monate, sollte ersichtlich sein, was der Bewerber in der Zeit gemacht hat. In aller Regel haben Bewerber auch irgendetwas gemacht und sollten es nur benennen. Das können Reisen, Aushilfsjobs, Mithilfe im Familienbetrieb u.ä. sein. Ebenfalls dazu gehören Bewerbungsaktivitäten z.B. um einen Studien- oder Promotionsplatz und Umzüge in eine andere Stadt. Häufig ist es auch die Mischung aus mehreren Dingen, die eine solche Phase gefüllt haben. Potenzielle Arbeitgeber akzeptieren in aller Regel derartige Überbrückungsaktivitäten, sofern sie nicht länger als ein Jahr dauern. Sie wollen nur gerne sehen, dass jemand offen damit umgeht und nicht versucht, sie zu verstecken. Eine Besonderheit sind Promotionsvorhaben, die nicht zu Ende geführt werden. Hat jemand einen Vertrag als wissenschaftlicher Mitarbeiter, so hat er in dieser Zeit Arbeitsleistungen erbracht und sollte seine wissenschaftlichen Projekte und sonstigen Aktivitäten auch so darstellen, dass (Teil-) Erfolge sichtbar werden. Insofern gibt es keine Lücke sondern ein abgebrochenes Projekt. Wird dies nicht fortgeführt sondern ein anderes begonnen (und vollendet), so sollte dies eindeutig als neuer Abschnitt erkennbar sein. Damit vermeidet man zudem den Eindruck, für die Promotion übermäßig lange Zeit gebraucht zu haben. Im persönlichen Gespräch werden sicher Gründe für diese Entscheidung erfragt und darauf sollte man sich genauso gut vorbereiten wie auf andere schwierige Fragen.
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