26.11.
2015

Green Jobs – Eco Jobs

Sonnenblumen

Es wird schwierig, genau abzugrenzen, was eigentlich grüne Jobs sind. Noch schwieriger ist es zu sagen, wie viele es davon in Deutschland gibt. Die Beratungsgesellschaft Roland Berger hat für 2014 einen Greentech-Atlas erstellt und kommt darin auf 1,5 Mio Stellen. Darin enthalten sind die Felder Energieeffizienz, nachhaltige Wasserwirtschaft, Umweltfreundliche Erzeugung, Speicherung und Verteilung von Energien, Rohstoff- und Materialeffizienz, Nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft1. Stellen gibt es in Umweltorganisationen, NGOs und Verbänden, aber auch in Unternehmen, dem öffentlichen Dienst sowie im Finanzsektor und in der Tourismusbranche.

Viele dieser Stellen sind für speziell ausgebildete Umweltexperten vorgesehen. Mittlerweile gibt es eine Reihe einschlägiger Studiengänge. Andere wiederum sind eher technisch geprägt und erfordern Ingenieur-Knowhow. Daneben gibt es für Lebenswissenschaftler Nischen, die sich näher zu betrachten lohnt. Und es gibt in diesem Bereich eine sehr lebhafte Startup-Szene, die mit neuen, innovativen Produkten Energie gewinnen, Ressourcen sparen, Sharing Modelle oder andere Nachhaltigkeitskonzepte entwickeln. Angetrieben werden die Gründer von ihrer Technikbegeisterung aber auch vom Gedanken, etwas wirklich Sinnvolles zu tun. Schwierige Arbeitsfelder sind hingegen Forschung und Lehre. Da wiederholt sich die Situation, die Naturwissenschaftler generell kennen. Ebenso schwierig sind der Bereich Umweltbildung sowie Tätigkeiten zur Erfassung von Arten. Hier gibt es sehr viele freiwillige Helfer und ehrenamtlich Tätige, was zu einem Verfall von Gehältern und Honoraren für Freiberufler geführt hat.

Interessante links auf Jobbörsen und anderes:
www.greenjobs.de (Jobbörse)
www.jobverde.de (Jobsuchmaschine mit interessanten Resultaten)
www.wila-arbeitsmarkt.de (Jobbörse Wissenschaftsladen Bonn)
www.eejobs.de (Jobbörse Erneuerbare Energien)
www.nachhaltigejobs.de (Jobsuchmaschine für NGO, CSR, Umwelt)


1 Die Zahlen und weitere Informationen sind dem Beitrag „Ein Platz im Grünen“ der Zeitung „enorm“ Ausgabe 05.2015 entnommen.


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28.10.
2015

Karrieretag für Lebenswissenschaftler und Mediziner am IMB Mainz

Dieses Jahr haben wir ein tolles Sprecherprogramm zusammengestellt mit vielen interessanten Berufsperspektiven für Lebenswissenschaftler und Mediziner. Mehr dazu auch unter www.imb-mainz.de
  • Dr. Julia Rose, Head of Clinical Operations, Boehringer Ingelheim Vetmedica GmbH
  • Dr. Stefan Uhle, Patent Manager, MBM Sciencebridge GmbH
  • Dr. Michael D. Mühlebach, Head of Section Product Testing of Immunological Medicinal Products for Veterinary Use, Paul-Ehrlich-Institut
  • Dr. Jamilur Rahman, Global Regulatory Affairs Manager, Grünenthal GmbH, Aachen
  • PD Dr. sc. Hum. Oliver Nolte, Head Depts. Bacteriology, Parasitology, Mycology, Centre for Laboratory Medicine (ZLM), St. Gallen
  • PD Dr. Nicole Maas, Director Wissenswerkstatt Saarbrücken e.V.
  • Dr. Jürgen Ludwig, Project Manager Advanced Medical Services GmbH
  • Achim Oelmann, Clinical Operations Manager, Advanced Medical Services GmbH
  • Dr. med. Nicolas Busch, Project Leader and Expert, The Boston Consulting Group
  • Dr. Maria Zweig, Marketing Manager, Mettler-Toledo GmbH
  • Dr. Goran Martic, Multi-Project Manager, TRON – Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz gGmbH
  • Kai-Alexander Wiemer, Associate Director of European Biorepository Operations, BioStorage Technologies GmbH
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02.10.
2015

Als Wissenschaftler in die USA

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Wirtschaftliche Krisen, wie sie die USA vor allem 2008/2009 erlebt hat, gehen immer auch zu Lasten der öffentlichen Fördermöglichkeiten für Wissenschaft und Bildung. Damals hieß es in Deutschland, dass nun alle deutschen Wissenschaftler aus den USA aufgrund der verschlechterten Bedingungen zurückkommen würden und die Zahl der dort zur Verfügung stehenden Stellen dramatisch sinken würde. Die Töne klangen damals sehr entmutigend für Menschen, die einen Postdoc in den USA anstrebten. Aktuell sind die Zahlen von deutschen Wissenschaftlern in den USA der letzten 20 Jahre veröffentlicht worden und von all dem ist nicht viel zu sehen. Die Grafik zeigt die Anzahl der deutschen promovierten Wissenschaftler in den USA seit 2004 an. Der letzte Wert ist aus 2013. Danach sind kaum Schwankungen zu erkennen. Minimale Rückgänge in 2007 und 2012 lassen sich kaum mit konjunkturellen Rahmenbedingungen erklären. Für alle, die die USA als Forscherstandort in den Blick nehmen, scheinen sich jedenfalls nach dem ersten Eindruck die Möglichkeiten nicht verschlechtert zu haben.

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25.09.
2015

Raps statt Mäuse

Die American Society of Plant Biologists (ASPB.org) hat gerade eine Umfrage zu den Karriereaussichten für Pflanzenbiologen durchgeführt. Wenig überraschend ist dabei herausgekommen, dass die überwiegende Anzahl der jungen Nachwuchswissenschaftler eine akademische Karriere anstreben. 78 % der 818 weltweiten Teilnehmer sind derzeit in akademischen Institutionen beschäftigt und wollen dort auch bleiben. Die persönlichen Aussichten werden im allgemeinen besser eingeschätzt als die tatsächlichen Bedingungen vermuten lassen. Aber welche Alternativen gibt es für diese Wissenschaftler? Fachlich arbeiten sie z.B. im Bereich Botanik, Ökologie, Agrarwirtschaft oder Pflanzenpathologie und sind methodisch versiert in Molekularbiologie, Physiologie, Genetik, Biochemie, Zellbiologie, Genomik und anderen. Naheliegend sind sicher Unternehmen, die im Bereich Pflanzenschutz und Pflanzenernährung tätig sind oder die Saatgut entwickeln und produzieren. Darüber hinaus gibt es Verbände im Bereich Pflanzenbau mit einigen wenigen Stellen für hauptamtliche Mitarbeiter. Ein weiteres Betätigungsfeld ist der Bereich Umwelt, Naturschutz und Ökologie mit privaten und öffentlichen Arbeitgebern. Hier stehen Bewerber allerdings zunehmend im Wettbewerb mit Absolventen diverser Umweltstudiengänge, und nicht jede Position eignet sich für einen promovierten Pflanzenbiologen, der sehr spezialisiert dafür aber nicht breit genug ausgebildet wurde. Und schließlich können die Absolventen aufgrund ihrer Methodenkompetenz auch in die Pharma- und Biotechnologieindustrie tätig sein, erleben hier aber, dass Bewerber mit Erfahrung in humanen oder Tierzellen bevorzugt werden. Die Nischen sind also recht eng und der Wettbewerb groß. Für manche heißt es daher nach Studium, Promotion oder erstem Postdoc Abschied von Inhalten zu nehmen und sich nach Betätigungsfeldern umzusehen, die eine akademische (naturwissenschaftliche) Grundausbildung benötigen, in denen konkrete Studieninhalte aber nicht mehr gefragt sind. Daher gibt es Pflanzenbiologen sowohl in der Consultingbranche, im Verlagswesen wie in der Diplomatie oder Patentwesen. Solche Plätze erobert man sich besten dadurch, dass man frühzeitig weiß, wohin es gehen soll und sich einen Informationsvorsprung verschafft. Praktika sind hier gleich Mehrfachtüröffner.
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11.09.
2015

Kulturelle Standards in Deutschland

1.Deutsche sind faktenorientiert. Sie sind rational, vernünftig und objektiv, dabei mitunter unpersönlich. Für Bewerber bedeutet dies, dass sie Fakten liefern sollten. Ein Lebenslauf sollte daher ruhig Zahlen enthalten statt genereller Informationen, z.B.
statt „Präsentation von Ergebnissen auf internationalen Konferenzen“ lieber „zweimal jährlich Vorträge auf internationalen Konferenzen in englischer Sprache“
statt „Führung einer eigenen Forschungsgruppe“ lieber „Führung eines Teams von Mitarbeitern mit 2 Tas, 3 Doktoranden und regelmäßig 2-4 Masterstudierenden“
statt „Einwerben von Drittmitteln“ lieber „Einwerben von insgesamt 0,8 Mio € in drei verschiedenen Grants

2.Deutsche kommunizieren direkt. Was manchmal unfreundlich erscheinen mag, ist aus Sicht der Deutschen nur ehrlich und damit verlässlich. Sie bemühen sich um Freundlichkeit, wollen das aber nicht so weit treiben, dass sie ev. nicht mehr verstanden werden. Bewerber eröffnet das in Interviews die Chance, recht offen eine eigene Meinung zu äußern. Das sollten sie auch tun, wenn sie spüren, dass Ihr Gegenüber einen anderen Standpunkt hat, wenn sie Gründen nennen können. Es ist immer vorteilhafter authentisch und glaubwürdig zu wirken als sich vorschnell anzupassen. Und wenn sie den Eindruck haben, selbst etwas missverstanden oder beim Gegenüber ein Missverständnis verursacht zu haben, dann ist es immer besser, dies direkt anzusprechen.
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15.08.
2015

Coaching im Wissenschaftsmanagement

Wissenschaftsmanager agieren in komplexen Organisationen und sind vielfältigen Anforderungen an Rolle, Profession und Person ausgesetzt. Dazu erscheint in kürze ein Beitrag im einem Sammelband Management Coaching. Wer sich dafür interessiert, sollte sich einfach melden. Dann gibt es einen kostenlosen Zugang auf das e-book.
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03.08.
2015

Stellenmarkt für Life Science Absolventen und Experten

Es gibt in Workshops und Einzelberatungen immer wieder die Frage nach statistischen Daten zu den Chancen am Arbeitsmarkt. Die Frage ist aus einer wissenschaftlichen Perspektive sicher verständlich. Antworten darauf sind aus der Sicht eines Beraters allerdings von zweifelhaftem Wert. Kein Bewerber hat etwas davon, wenn er weiß, wie viele Stellen für sein Profil überhaupt ausgeschrieben werden, wie viele Arbeitslose mit gleicher Qualifikation es gibt oder wie viele Bewerber im Durchschnitt auf eine Stelle kommen. Statistisch mögen Chancen höher oder niedriger sein, faktisch erhöhen Bewerber ihre Chancen, in dem sie das richtige tun. Dennoch hier ein paar Zahlen: Laut dem Hays-Life Sciences-Fachkräfte-Index mit Stand vom 30.06. ist der Stellenmarkt für Life Sciences-Spezialisten stabil. Er bewegt sich im 2.Quartal 2015 auf dem Wert 94 Punkte und liegt damit einen Punkt niedriger als im Vorquartal und 3 Punkte niedriger als im Vergleichsquartal 2014. 100 Punkte sind übrigens das Referenzquartal 1 aus 2011. Interessant ist, dass im Vergleich zu 2014 mehr Regulatory Affairs Manager und Clinical Project Manager gesucht wurden, während die Nachfrage im Qualitäts- und Medical Management gesunken ist. Beachten sollte man, dass hier Stellenausschreibungen in Zeitungen und Internet-Jobbörsen ausgewertet werden. Nicht enthalten sind offene Stellen, die gar nicht öffentlich erscheinen. Experten schätzen die Anzahl nicht veröffentlichter offener Stellen auf ca. 60 – 70 des gesamten Stellenmarktes. http://www.bionity.com/de/news/153884/stellenmarkt-fuer-life-sciences-spezialisten-bleibt-stabil.html?WT.mc_id=ca0264Schaut man in die aktuelle Broschüre der Bundesagentur für Arbeit zur Situation der Akademiker, so stellt man fest, dass die Arbeitslosenzahlen für Biologen leicht gestiegen sind. Im Jahresdurchschnitt suchten rund 4.700 Arbeitslose und damit 8 % mehr als im Vorjahr eine Anstellung als Biologe und die Arbeitslosenquote fällt mit 4,9 % für Akademiker vergleichsweise hoch aus. Die Stellenzugänge im Jahresverlauf beliefen sich 2014 mit 1.000 Vakanzen um 2 % unter dem Vorjahresniveau. https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Arbeitsmarktberichte/Akademiker/Akademiker-Nav.htmlFazit ist, dass Biologen nicht alle auf Stellen arbeiten können, die explizit für Biologen ausgeschrieben werden. Sie müssen fachlich und möglichst auch örtlich flexibel sein. Und Biologen müssen damit rechnen, dass es dauert, bis sie einen adäquaten Arbeitsplatz finden. Das zeigt auch unsere Beratungspraxis. Für Einsteiger kalkulieren wir je nach persönlichen Rahmenbedingungen zwischen 6 und 9 Monaten, für erfahrene Postdocs ggf. länger. Diese Beispiele zeigen aber auch, dass es möglich ist, passende und anspruchsvolle Stellen zu finden, wenn die eigenen Prioritäten auf der Stellensuche liegen und nicht darauf, doch noch ein Paper zu schreiben.
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17.07.
2015

KEPOS auf der Women Connex am 27.11. in Karlsruhe

Women_connex
Erstmalig präsentiert KEPOS sich in diesem Jahr auf der Women Connex. Barbara Hoffbauer und Kathrin Ballesteros stellen die KEPOS - Leistungen vor und bieten Speedcoachings zu allen karriererelevanten Fragen. Dabei sprechen wir besonders MINT-Frauen und Männer an, weil wir ihre Situation gut verstehen. Mehr unter www.womenconnex.de
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01.07.
2015

Personalentwicklung für Postdoktoranden

Unter dem Titel "Nachhaltige Personalentwicklung für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden an Universitäten - Fit für alternative Berufswege" ist von Anette Fomin und Maren Lay eine Sammlung theoretischer und praktischer Beiträge erschienen, die die Erfahrungen eines Projekts an der Universität Hohenheim reflektieren. Zugegeben, das Thema ist nicht wirklich neu. Aber vieles, was sich dazu lesen lässt, beschränkt sich auf mehr oder weniger politische Grundsatzforderungen oder stellt eine sozialwissenschaftlich angelegte Analyse des Ist-Zustands dar -beides sicher notwendig und richtig, aber nicht erschöpfend. Hier liegt nun ein Sammelband vor, der praktische Beispiele schildert, wie denn eine Umsetzung aussehen könnte. Damit gewähren die beiden Herausgeberinnen all denen einen Einblick in ein konkretes Projekt, deren Aufgabe es ist, Nachwuchsförderung zu betreiben und die darunter nicht nur Spitzenförderung verstehen.
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16.06.
2015

Genau!

Früher haben wir „genau“ gesagt, wenn wir ausdrücken wollten, dass etwas exakt so ist, wie es sein soll. Das neue Kleid entspricht genau meinen Vorstellungen. Das Lokal liegt genau dort, wo du gesagt hast. Ich habe den grünen Schraubenzieher genau da gefunden, wo er immer liegt. Obwohl Du die Bauanleitung genau befolgt hast, schließt die Schranktür nicht. Genau lässt sich zudem noch gut in allerlei Vorwürfe packen. Du weißt doch genau, dass ich das nicht mag. Immer genau dann, wenn meine Mutter anruft, stellst du den Staubsauger an.„Genau“ werden Sie denken – was sonst?Heute erlebe ich junge Menschen, die „genau“ ganz anders verwenden. Sie stellen etwas vor, erläutern ihre Gedanken und geraten dabei ins Stocken. Eine kleine Pause entsteht, und in die platzt dann ihr „genau“. Und als ob sie ihre eigenen Gedanken plötzlich in diesen kleinen Trichter „genau“ kanalisieren, geht es danach schwungvoll weiter in den Ausführungen, um diese am Ende wieder mit einem kräftigen „genau“ abzuschließen. Passiert dies im Rahmen eines Gesprächs ein- oder zweimal, kann man dieses „genau“ als völlig harmlose kleine Angewohnheit übergehen. Vervielfacht es sich allerdings im Zuge einer Präsentation so, dass man geneigt ist, eine Strichliste zu führen, drängt sich die Frage auf, was dahinter steckt? In meinen Ohren klingt dieses „genau“ nach dem Wunsch, sich in Momenten eigener Unsicherheit selbst zu bestätigen. Je irritierter ich augenblicklich bin, desto mehr muss ich nach außen kundtun, dass ich alles ganz genau im Griff habe. Sich in dieser Weise selbst stimulierend mögen Sprecher und Sprecherin Sicherheit gewinnen. Die Aufmerksamkeit der Zuhörer wird allerdings erst recht genau auf diese kleine Unsicherheit gelenkt, womit sie ihre Bedeutungslosigkeit vollends verliert.Es genügt, die innere Stimme „genau“ sagen zu lassen…….
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08.06.
2015

Bewerbungs-Blues

Kennen Sie das? Sie bewerben sich seit Wochen auf verschiedene Stellen. Ihre Unterlagen haben Sie vorher gut vorbereitet. Sicherheitshalber haben Sie ein paar Freunde, Bekannte oder sogar Experten Ihren Lebenslauf lesen lassen. Ihre Anschreiben klingen selbstbewusst und flüssig und Ihr Bewerbungsfoto wurde von einem professionellen Fotografen gemacht. Vermutlich haben Sie vieles richtig gemacht und trotzdem gibt es entweder gar keine Antworten oder direkte Absagen. Jetzt den Kopf oben zu behalten und gegen die anschleichende Frustration erfolgreich anzugehen, ist nicht so leicht und verlangt echte Nehmerqualitäten. Wer nicht zu Interviews eingeladen wird, ist für potenzielle Arbeitgeber offensichtlich nicht interessant genug. Und nicht alle reagieren darauf mit der Haltung: jetzt erst recht. Um Ihre Motivation aufrecht zu erhalten, sollten Sie sich Gelegenheiten suchen, in denen Sie Ihre Kompetenz ausspielen können. Das kann sein, jemandem bei eine Master- oder Promotionsarbeit zu helfen, einen Vortrag anzunehmen oder etwas Ehrenamtliches zu tun. Was es sein sollte, hängt sehr stark davon ab, was sie motiviert. Wenn Sie zu den Experten gehören, die aufgrund ihrer Fachkompetenz geschätzt werden wollen, sind fachspezifische Aufgaben eher geeignet. Dazu können auch populärwissenschaftliche Fachbeiträge gehören, die bei guter Qualität bestimmt angenommen werden. Für andere, die eher dadurch motiviert werden, dass sie ein Projekt erfolgreich managen, ist häufig ein Ehrenamt oder ein einmaliger Einsatz für ein bestimmtes Ereignis eher geeignet, Erfolgserlebnis-Gefühle zu wecken. Ob Sie dafür bezahlt werden oder nicht, spielt mitunter eine ganz geringe Rolle. Wichtig ist, dass Sie Feedback bekommen. Ggf. fragen Sie direkt danach. So motiviert fällt es leichter, Durststrecken zu überstehen. Und irgendwann platzt der Knoten, ihre Zeit ist gekommen und Sie werden zu Interviews eingeladen. Mit der frisch erworbenen Bestätigung gelingt es Ihnen dann, sich überzeugend zu präsentieren. Bei meinen Klienten erlebe ich häufig, dass ihre Geduld am Ende belohnt wird und sie nach großen Anfangsschwierigkeiten plötzlich unter mehreren Optionen wählen können.
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27.05.
2015

Peer Coaching in der beruflichen Orientierung

Ablaufdiagramm
Kollegiale Beratung oder manchmal auch Peer Coaching genannt ist ein Instrument, das zuerst Eingang in die Personalentwicklung sozialer Einrichtungen gefunden hat. Dort wo Coaching, Supervision und andere Hilfsmittel zur Unterstützung eigener Reflektions- und Verarbeitungs-prozesse bereits etabliert waren, fanden sich schnell Anhänger. Von dort aus ging es in die Unternehmen und nun zeigen erste Beispiele, dass auch die akademische Forschung offen ist für ein derartiges Vorgehen. Unter kollegialer Beratung wird ein Prozess verstanden, der selbstgesteuert nach einem streng festgelegten Ablauf einer Gruppe von Menschen ermöglicht, für ihre Anliegen in einem geschützten Kreis Unterstützung zu erfahren. Idealerweise finden sich 6-8 Personen, die etwas gemeinsam haben, die sich z.B. in der gleichen beruflichen Situation befinden, vergleichbare Abschlüsse vor sich haben oder ähnliche berufliche Ziele anstreben. Soll kollegiale Beratung zur Unterstützung der beruflichen Orientierung eingesetzt werden, verbindet die Teilnehmer die Suche nach klaren Zielen für den nächsten beruflichen Schritt sowie gemeinsame Fragen zur Umsetzung. Der richtige Zeitpunkt ist erreicht, wenn wichtige Entscheidungen anstehen und die Teilnehmer tatsächliche Anliegen haben. Ungeeignet sind abstrakte Fragestellungen, die in ferner Zukunft eine Rolle spielen mögen. In einem strukturierten Verfahren mit klaren Rollen- und Aufgaben-zuweisung finden die Beteiligten Lösungen für schwierige Situationen der Kollegen und lernen dabei sowohl am eigenen als auch am fremden Fall. Voraussetzung ist Vertrauen untereinander, Verschwiegenheit, Wert-schätzung und Respekt sowie ein Mindestmaß an Methodenkompetenz. Diese Kompetenz erwirbt die Gruppe am besten durch Einführung des Instruments mit Hilfe professioneller Trainer oder Coaches, so dass an einem konkreten Beispiel der Regelablauf eingeübt werden kann und für alle Fragen zur Methode ein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung steht. Danach sollte die Gruppe in der Lage sein, selbständig weiter zu arbeiten. Das Ablaufdiagramm zeigt den typischen Verlauf einer Sitzung, deren Gesamtlänge durch die Anzahl der behandelten Fälle bestimmt wird. Der einzelne Fall kann in 30 – 45 Minuten gewinnbringend bearbeitet werden. Wer mehr wissen möchte, darf sich gerne melden, hoffbauer@kepos.com.
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13.05.
2015

Erwerb businessrelevanter Kompetenzen

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Postdoc-Kompetenzen
Es ging um die Frage, wie sich ein erster Postdoc-Abschnitt nutzen lässt, um nicht nur für eine akademische Karriere die richtigen Weichen zu stellen, sondern um darüber hinaus auch business-relevante Fähigkeiten zu erzielen. Als Postdoc sollten schon im ersten Abschnitt die Bereiche Selbständigkeit, Visibilität, Profilbildung entwickelt werden.

Selbständigkeit in der akademischen Forschung bedeutet, eigene wissenschaftliche Fragestellungen zu entwickeln und damit Zug um Zug Verantwortung zu übernehmen für Budget, Personal, Geräte, Techniken, Projekte und Entscheidungskompetenz zu erwerben für Themenstellung, Vorgehensweise und Ressourcenverwendung. Dabei entwickeln Postdocs Kompetenzen in Personalführung, Lehre, interkulturelle Fähigkeiten, neue Sprachen, Techniken und Methoden. So sollte es jedenfalls sein und jeder sollte seine Postdoc-Stelle auch danach aussuchen, ob diese Entwicklung wirklich möglich ist. Visibiltät wird erworben durch Publikationen und Präsentationen, daher ist die aktive Teilnahme an Konferenzen so wichtig und großzügige Reisebudgets ein entscheidender Vorteil. Jeder Travel Grant, der nicht eingeworben werden muss, lässt zu, dass sich der junge Wissenschaftler auf seine eigentlichen Aufgaben konzentriert. Und schließlich sollte die Entwicklung eines eigenen Profils nicht nur wissenschaftlich verstanden werden sondern auch persönlich erfolgen. Klarheit über die eigene Zielsetzung, strategische Planungen der nächsten Schritte und der Aufbau relevanter Kontakte gehören ebenso dazu wie die Kompetenz, sich und andere gut zu führen. Wem das gelingt, hat bereits entscheidende Schritte getan, auch außerhalb der akademischen Forschung als kompetenter Gesprächspartner und potenziell geeigneter Kandidat zu gelten. Erst dann stellt sich die Frage, ob durch geeignete Weiterbildungsmaßnahmen die eigene Employabilität noch weiter erhöht werden kann.

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